Dies ist ein Rückblick zu meinen sportlichen Aktivitäten während meiner Schwangerschaft. Hinweis: Ich bin kein Arzt, noch

Dieser Artikel gibt einen Überblick über meine sportlichen Aktivitäten während meiner Schwangerschaft. Ich fand es sehr hilfreich von anderen Sportlermamas Artikel zu lesen, sowie mit meinen Freundinnen, die auch relativ viel Sport machen mich auszutauschen. Außerdem hielt ich mich vorwiegend an die Ratschläge meiner Osteopathin, sowie meiner Hebamme. Die Frauenärzte haben leider wenig bis kaum Zeit und auch nur bedingt Ahnung von Schwangerschaft und überdurchschnittlich sportlichen Frauen und die Standard Flyer, die man in die Hand gedrückt bekommt bringen einem rein gar nichts.

Also alles in allem kann ich sagen, dass es eben sehr individuell ist was Sport in der Schwangerschaft angeht, es muss sich gut anfühlen und man kann all das machen was man sich selber zutraut. Auf den Körper hören hilft! Es kann auch mal ein paar Tage sich etwas nicht gut anfühlen, aber keine Sorge das verändert sich dann auch wieder. Es ist ein stetiger körperlicher und mentaler Veränderungsprozess. 

Das 1. Trimester (Ende November bis Ende Januar): 

Zu Beginn habe ich gemerkt, dass ich mehr Pausen brauche und machte gelegentlich mittags einen kleinen Mittagsschlaf. Ich habe trotzdem mein Sportprogramm weiter durchgeführt mit wenigen Ausnahmen, weil ich gemerkt habe, dass es mir sehr gut getan hat. Ich bin sehr viel gelaufen (3x pro Woche im Schnitt), zwei mal pro Woche Kraft und Handboard Training (statt normalerweise klettern zu gehen, da die Hallen ja C*bedingt zu hatten) und bin ganz gelegentlich Biken oder Langlauf fahren. Außerdem kommen noch ca. 2 Sessions Yoga pro Woche hinzu. Ganz zu Beginn, als ich noch nicht wussten, dass ich schwanger bin, bin ich sogar noch einen Halbmarathon gelaufen “just for Fun” an der schönen Dreisam entlang. Ich hoffte das Laufen geht noch lange weiter. Ich habe hierbei immer auf mein Körpergefühl gehört und bin keine Intervalle, Fahrtspiele o.ä. mehr gelaufen. Das Laufen wurde lediglich etwas  langsamer, weil mehr Blut durch den Körper fließt und ich schneller aus der Puste war. Das lag aber auch daran, dass es hier in Freiburg direkt sehr hügelig los gehts. 

 

Extra Equipment während der Schwangerschaft

Es gibt schon ein paar nette Sachen, die hilfreich sind während der Schwangerschaft. 

Ganzkörperklettergurt

Schwangerschaftslaufhose

ggf. neuen Sportbh

Symphysengurt, wenn der Bauch größer wird sehr entlastend

2. Trimester – Februar bis Mitte Mai

Die Energie kam zurück und das Wetter wurde besser. Wir waren einmal Eisklettern in der Schweiz (Toprope) und die Woche drauf bei warmen Temperaturen am Fels. Das Krafttraining hat echt was gebracht! Ich steige alle einfachen Routen im Toprope easy durch und es fühlt sich gut an. Der Bauch ist noch nicht sichtbar aber ich trage den Jungs zuliebe, die ich sicher und mich sichern einen Ganzkörpergurt 😉 Ich gehe weiterhin laufen, ca. 2-3 mal Pro Woche 6-8 km. Aktuell alleine oder auch mit Laufeinsteigern, die ich dann bisschen motivieren kann. Außerdem mache ich weiterhin Krafttraining und Yoga, gehe Wandern und war sogar im Pool bei einer Freundin schwimmen. Und das nach 5 Monaten Abstinenz. Außerdem ist es schön das erste Mal die kleinen Tritte des Wesens in einem zu spüren, es turnt ganz schön wild herum. Ich habe in der 19. Woche ca. 4-5kg zugenommen im Vergleich zu meinem Gewicht vor der Schwangerschaft. Ich bin gespannt wieviel es am Ende insgesamt sein wird. 

Die Wochen ziehen so dahin und am Osterwochenende waren wir in Bensheim in der Kletterhalle unter Coronabedingungen Klettern! Einfach toll! 2 Stunden locker ein paar Routen abziehen. Ich bin sogar noch 2 einfache Routen easy vorgestiegen. Und dann noch 6 Stück nachgestiegen bis in Grad 6 rein. Ich bin total zufrieden und happy. Es hat sich auch gut angefühlt, dafür dass ich schon 5 Monate keine Plastik Griffe mehr angefasst hatte. Sonst bewege ich mich weiterhin nach Lust und Laune. Im Monat März bin ich knapp 70 km laufen gewesen und es fühlt sich weiterhin gut an. .

Eine typische Woche sieht bei mir aktuell wie folgt aus: 

Montag: Laufen und Yoga
Dienstag: Athletiktraining (oder eben Klettern)
Mittwoch: Laufen und Yoga
Donnerstag: Athletiktraining oder Klettern
Freitag: Laufen oder Radeln
Wochenende: Nach Lust und Laune, Radeln, Klettern oder laufen

In der 22. SSW merkte ich, dass das laufen schwerfälliger wird. 7-8kg mehr auf der Wage und alles hängt vorne dran ist eben nicht so leicht. Der Trainingsfokus verlagert sich dann einfach ein bsisschen mehr. 

In der 23. Woche bin ich dann umgeschwungen auf Walking. Die Länge der Strecke ist bisher auch 6-9km aber auch seltener, um einfach den unteren Rücken sowie die Bänder zwischen Beinen und Bauch nicht zu überlasten. Wenn ich gewusst hätte welcher der Läufe der letzte gewesen wäre hätte ich ihn ggf. mehr schätzen gewusst, aber nun heißt es einfach walken und schauen ab wann nach der Geburt ich wieder loslaufen kann. Das kann ja auch sehr unterschiedlich sein. Radeln geht aber auch prima und alles andere eben auch. 

 

Woche 24:
Aktuell gehe ich walken mit meiner auch schwangeren Arbeitskollegin, die auch Läuferin ist. Zusammen fühlt es sich auch nur halb so komisch an. Wir waren Klettern in der DAV Halle in Darmstadt, 6 Routen im Vorstieg, lange Wand mit Exen einhängen, bis 5 im Durchstieg, 5+ mit ein paar mal reinsetzen. Einfach ein tolles Lebensgefühl. Aber ganz schön platt Abends! 

Woche 25-27:
Auch in diesen Wochen war ich walken, wandern und Yoga machen. Außerdem haben wir ein paar Tage im Tessin verbracht und da waren wir am Fels klettern und wandern mit ein paar mehr Höhenmetern. 3-4 Std wandern mit so ca. 600 Höhenmetern ist kein Problem dank Wanderstöcke! Beim Klettern steige ich nur nach am Fels und lass es entspannt angehen und freue mich einfach mich zu bewegen. Ich merke deutlich meine Füße und den unteren Rücken abends, aber dank Yoga und auch Black Roll und Massage geht das alles. Aktuell habe ich ca. 11 kg mehr. 

das Finale

3. Trimester (Mitte Mai bis Mitte August)

Gott sei Dank haben die Schwimmbäder rechtzeitig wieder eröffnet 😉 

SSW 28-32: 
Die Schwimmbäder machten endlich auf und wir (meine Arbeitskollegin, eine auch schwangere Freundin vom Klettern und ich) gingen dann sehr regelmäßig (2-3x pro Woche) plantschen. Außerdem machten auch die Kletterhallen wieder auf und auch hier teste ich mal noch was geht. Ich traute mich ja auch noch vorzusteigen. Sonst taste ich mich weiter mit Walken voran, mache Yoga, Beckenbodenübungen. Bis auf ein paar kleinere Beschwerden wie Rückenschmerzen und ab und zu mal Symphysenbescherden, was ich beides durch regelmäßige Osteopathie Termine in den Griff bekomme, habe ich eine absolut beschwerdefreie Schwangerschaft.

Ende der 29. Woche kam noch mal ein richtiger Wachstumsschub des Kindes. Ich hab mich 3 Tage echt schlapp gefühlt – so muss sich wohl ein Kind fühlen, wenn es einen Schub hat. Hinzu kam noch viel Arbeit – Endspurt vor dem Mutterschutz. Ich habe trotzdem versucht mich zu bewegen, denn es tut einfach gut. 

Die Schwimmbäder hatten wieder aufgemacht und so war ich das erste Mal seit Monaten wieder schwimmen. Es klappte noch sehr gut und 30 Minuten zum wiedereinstieg waren perfekt. Das Klettern wird nach und nach etwas beschwerlicher aber ab und zu gehe ich trotzdem noch, vorwiegend am Fels. Mit plus ca. 13 kg auch kein Wunder, da fühlt man sich eher wie ein Walfisch. Das Schwimmen steigerte ich auch von Anfangs 1-1,5km auf bis zu 2,8km pro Session. 

Woche 33-Ende: 

Ab sofort habe ich mehr Freizeit, wenn ich auch noch viel vor habe. Mein Mutterschutz + Resturlaub startet. Zu Beginn war ich relativ viel unterwegs, weshalb der Sport erst mal auf morgendliches Yoga reduziert war. 

Zum Start in die 33. Woche bin ich erst mal klettern gegangen und in der Halle in Gießen 4 x 5- vorgestiegen sowie ein paar noch im Toprope. Das ging total prima und ich war weiterhin motiviert noch mal zu gehen!
Sonst steht viel Schwimmen auf dem Plan, spazieren gehen, Yoga, Beckenbodenübungen und eine Einführung in Cantenica (eine Mischung aus Osteopathie und Yoga, was ich aus als Rückbildung machen werde).

Am Ende der 36. Woche war ich noch einmal eine 5a am Fels in Frankreich nachsteigen und habe aber gemerkt es fühlt sich einfach nicht mehr so gut an. Dafür geht es nun wieder schwimmen, Yoga machen und im Alltag mit dem Rad überall hin fahren.  Es wird auch langsam alles beschwerlicher aber total im Rahmen – ich kann einfach nicht mehr so lange auf den Beinen sein weil das unangenehm ist und merke dass das Kind noch mal total zugelegt haben muss. A) der Bauch ist ein Monster & B) es tritt auch anders, stärker und verrückter. Zum Auftakt in die 38. Woche war ich noch knapp 40km Gravel Bike fahren auf einer ganz geraden Strecke zusammen mit Lukas und seiner Mama. Das ging noch erstaunlich gut und ich habe mich echt gut gefühlt. Sonst gehe ich aktuell echt so ca. 3 mal die Woche schwimmen, mache ab und an Yoga und genieße es aber auch mittags ein Schläfchen zu machen, zu entspannen und es mir gut gehen zu lassen.  

Am Ende waren es +18kg mehr, die ich auf die Wage gebracht habe. Ich bin total gespannt wie es dann mit Kind und Sport wird. ich werde euch auch hier Bericht erstatten, wie meine Rückbildung verlief, wie das Sporteln mit Kind, Alltag und dem auch sportlichen Partner vereinbar ist. 

 

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